Episode 14

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4th Aug 2022

#14 Martin Zahel – Papier für die Bioökonomie

Bioökonomie hätte schon vor 150 Jahren unsere Antwort auf die Herausforderungen der Moderne sein können. Stattdessen sind wir auf den fossilen Pfad abgebogen, den wir jetzt wieder verlassen wollen und müssen. Dabei kann Papier helfen, sagt Martin Zahel, Geschäftsbereichsleiter Fasern und Komposite bei der Papiertechnischen Stiftung. Papier ist zwar aufwendig in der Herstellung, aber pflanzenbasiert. Und wir sind in der Lage, Papiere schnell und in nahezu beliebigen Längen herzustellen.

Wobei: Was wissen wir noch nicht über Papier? Beispiel Verpackung: Wie sorge ich dafür, dass ein Papier mit dem darin verpackten Inhalt zurecht kommt? Also weder durchtropft noch zerreißt. Beispiel Batterien: Wie sorge ich mit Papier dafür, dass Stoffe stabil getrennt gehalten werden? Innovation geschieht auch bei Papieren, denen man nicht mehr ansieht, dass sie Papier sind. Weil zum Beispiel Metallpulver zugesetzt ist und das Ergebnis Strom leiten kann. Oder dreidimensionale Formen bildet. Oder oder oder...

Die Downside von Papier: Der hohe Ressourcenverbrauch bei der Herstellung. Die Upside: Die Pflanzenbasis, verbunden mit der Möglichkeit, die Fasern immer wieder aufzuweichen und neu zu Papier zu verarbeiten. Bis 2030, da ist Martin Zahel sicher, werden wir gerade bei Verpackungen Wandel sehen. Papier, das Folien verdrängt. Papier, das aussieht wie ein fester Schaum und Styropor verdrängt. Papier, das fest in Geräten verbaut ist.

Zu Gast:

Dr. Martin Zahel, Papiertechnische Stiftung, Geschäftsbereichsleiter Fasern und Komposite

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About the Podcast

Zukunft Bio E
Mit der Bioeconomy auf dem Weg in eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Eine Initiative des Cluster Bioeconomy
Bioeconomy ist die Zukunft von Wirtschaft - jedenfalls von nachhaltiger und erfolgreicher Wirtschaft. In diesem Podcast sprechen die Akteure der Bioökonomie aus Unternehmen und Forschung über ihre Erfahrungen, über ihre Learnings und Hürden und über ihre Zukunftsvision Bioökonomie.

Bioeconomy meint eine Wirtschaft, die biobasiert arbeitet, die die Anforderung, nachhaltig zu handeln, annimmt und die auf eine echte Kreislaufwirtschaft zielt. Die Bioeconomy erfordert und ermöglicht neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Forschung, zwischen ganz unterschiedlichen Industriezweigen, zwischen Startups und Konzernen.

Warum Bioeconomy? Weil unsere globalen Ressourcen begrenzt sind. Weil die Klimakrise die natürlichen Ressourcen für Landwirtschaft wie Industrie massiv und schnell verändert. Weil auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft ausgerichtete Unternehmen einen Beitrag leisten können, die Grundlagen für gutes Leben zu erhalten und auszubauen - und gleichzeitig selbst wirtschaftlich erfolgreich zu sein.

Eine Initiative des Cluster Bioeconomy: https://www.bioeconomy.de
Entwickelt und umgesetzt von der MDKK: https://www.mdkk.de

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Michael Carl

Michael Carl ist Zukunftsforscher, Podcaster, Keynoter, Journalist, Autor und Theologe.

Die Zukunft des Menschen treibt ihn an - in Wirtschaft und Arbeit, in Gesellschaft und persönlichen Lebenswelten, genauer: Unser Bild von unserer Zukunft und wie wir beginnen, es zu gestalten.

Nach dem Studium der Evangelischen Theologie und einem Volontariat war er zunächst als Journalist für unterschiedliche Radioprogramme der ARD tätig, bevor er sich dem Schwerpunkt Entwicklung und Transformation zuwandte. Für eine ARD-Anstalt baute er ein Strategiebüro auf - ein Novum im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Er arbeitet mit Unternehmen und Organisationen und unterstützt sie bei der Stärkung ihrer Zukunftsfähigkeit. Nachdem er als Geschäftsführer eines Instituts geholfen hat, es zu Europas größtem unabhängigen Zukunftsforschungsinstitut zu entwickeln, gründete er das carl institute for human future. Hier wächst ein Raum, um die Zukunft ins Gespräch zu bringen, in Dialog und Austausch, mit Forschung und Inspiration, mit Netzwerk und Impuls.

Michael Carl hat drei Kinder und lebt als Nordlicht heute in Leipzig.