#14 Martin Zahel – Papier für die Bioökonomie
Bioökonomie hätte schon vor 150 Jahren unsere Antwort auf die Herausforderungen der Moderne sein können. Stattdessen sind wir auf den fossilen Pfad abgebogen, den wir jetzt wieder verlassen wollen und müssen. Dabei kann Papier helfen, sagt Martin Zahel, Geschäftsbereichsleiter Fasern und Komposite bei der Papiertechnischen Stiftung. Papier ist zwar aufwendig in der Herstellung, aber pflanzenbasiert. Und wir sind in der Lage, Papiere schnell und in nahezu beliebigen Längen herzustellen.
Wobei: Was wissen wir noch nicht über Papier? Beispiel Verpackung: Wie sorge ich dafür, dass ein Papier mit dem darin verpackten Inhalt zurecht kommt? Also weder durchtropft noch zerreißt. Beispiel Batterien: Wie sorge ich mit Papier dafür, dass Stoffe stabil getrennt gehalten werden? Innovation geschieht auch bei Papieren, denen man nicht mehr ansieht, dass sie Papier sind. Weil zum Beispiel Metallpulver zugesetzt ist und das Ergebnis Strom leiten kann. Oder dreidimensionale Formen bildet. Oder oder oder...
Die Downside von Papier: Der hohe Ressourcenverbrauch bei der Herstellung. Die Upside: Die Pflanzenbasis, verbunden mit der Möglichkeit, die Fasern immer wieder aufzuweichen und neu zu Papier zu verarbeiten. Bis 2030, da ist Martin Zahel sicher, werden wir gerade bei Verpackungen Wandel sehen. Papier, das Folien verdrängt. Papier, das aussieht wie ein fester Schaum und Styropor verdrängt. Papier, das fest in Geräten verbaut ist.
Zu Gast:
Dr. Martin Zahel, Papiertechnische Stiftung, Geschäftsbereichsleiter Fasern und Komposite